Der Hochtourensommer ist im vollen Gange und Höhenfieber ist fleissig auf Touren unterwegs. Anfangs Woche führten die tiefen Temperaturen und der Niederschlag zu Schneefall in höheren Lagen. In einem kurzen Wetter-Input erklären wir dir, was Neuschnee im Sommer für Hochtouren bedeutet – und wie die Lawinensituation richtig eingeschätzt werden kann.

Welche Hochtour hast du als nächstes geplant?

Der Hochtourensommer ist im vollen Gange und Höhenfieber ist fleissig auf Touren unterwegs. Anfangs Woche führten die tiefen Temperaturen und der Niederschlag zu Schneefall in höheren Lagen. In einem kurzen Wetter-Input erklären wir dir, was Neuschnee im Sommer für Hochtouren bedeutet – und wie die Lawinensituation richtig eingeschätzt werden kann.


Sind deine Steigeisen noch scharf? Vielleicht hast du schon den einen oder anderen Gletscher und Fels damit betreten. Wir zeigen dir, wie du deine Steigeisen schleifen kannst, damit sie wieder einsatzbereit sind für deine nächste Tour.


Du willst hoch hinaus? Besteige spannende 4000er im Rahmen eines Hochtourenkurses – oder, wenn du bereits Erfahrung mitbringst, gleich elf davon auf der Spaghetti-Tour. Auch im Glarnerland warten eindrückliche Gipfel: übers Wochenende geht’s ins Gebiet der Tektonikarena Sardona – geologisch spannend und alpin vielseitig. Oder du verbesserst deine Klettertechnik beim Kurs Felsklettern für Bergsteiger. Kurz: Höhenfieber hat das passende Abenteuer für dich bereit.

Neuschnee im Hochsommer – unterschätzte Lawinengefahr auf Hochtour

Die Schneefallgrenze ist Anfang Woche bis auf rund 2500 Meter gesunken. In den Hochlagen der Alpen, etwa ab 3000 Metern, hat es stellenweise über einen halben Meter Neuschnee gegeben – ein winterliches Gesicht mitten im Juli. Solche Wetterlagen sind gar nicht so selten. Und sie bringen kurzfristig eine erhöhte Lawinengefahr, die viele Sommer-Bergsteiger unterschätzen.


Im Winter ist das Lawinenrisiko allgegenwärtig. Doch im Sommer stehen bei Hochtouren meist andere Gefahren im Vordergrund: Absturz, Steinschlag, Wettersturz, Spaltensturz. Lawinen? Für viele ein Thema von Dezember bis April. Dabei zeigen die Daten: Auch in den Sommermonaten Juli, August und September kommen immer wieder Menschen durch Lawinen ums Leben – in den letzten 40 Jahren waren es 45 Todesfälle. Oft sind es kleine Schneebretter, die im steilen, ausgesetzten Gelände fatale Folgen haben – nicht durch Verschüttung, sondern durch Absturz.

Warum Neuschnee im Sommer gefährlich ist

Neuschnee im Hochsommer ist keine Ausnahme: Am Weissfluhjoch (2540 m) fallen im Schnitt zweimal pro Sommer über 10 cm Schnee in 24 Stunden. In klassischen Hochtourengebieten oberhalb von 3000 m sind solche Mengen deutlich häufiger. Sinkt die Schneefallgrenze wie aktuell auf 2500 Meter, herrschen auf 3500 Metern Temperaturen von minus 10 Grad - winterliche Verhältnisse mitten im Sommer.


Die zwei Hauptgefahren nach Sommer-Schneefällen

  1. Trockene Schneebrettlawinen: Frischer Neuschnee oder Triebschnee kann auf harter Altschnee- oder Eisoberfläche abrutschen – vor allem, wenn Wind die Schneemengen verfrachtet hat.

  2. Nassschneelawinen: Steigt nach dem Schneefall die Temperatur rasch an, kann der Neuschnee durchnässen und an steilen Hängen als nasse Lawine abgleiten – auch auf Felsplatten oder Grashängen.

Oft entspannt sich die Situation schnell: Nach einem sonnigen Tag mit klarer Nacht stabilisiert sich die Schneedecke. Bleibt es aber kalt und bewölkt, kann die Lawinengefahr mehrere Tage bestehen bleiben.


Lawinenbulletin im Sommer?

Im Sommer erscheinen Lawinenbulletins nur bei grossen Schneefällen. Wer auf Hochtour geht, muss die Situation selbstständig beurteilen – bereits in der Tourenplanung. Wichtige Fragen:

  • Wie viel Neuschnee ist gefallen – und wo?

  • Wurde Schnee vom Wind verfrachtet?

  • Wie schnell wird es wieder warm – steigt die Sonne schon früh auf steile Hänge?

  • Ist mit spontanen Nassschneelawinen zu rechnen?

Auch wenn kritische Schwachschichten im Altschnee (wie im Winter) im Sommer selten sind, bleibt die Lage ernst: Steile Firn- und Eisflanken sind besonders heikel – und genau dort verlaufen viele Hochtourenklassiker.

Ein guter Zeitpunkt, um unsere Steigeisen zu schärfen

Robust. Zäh. Hart. Schnittfest.

Passen diese Attribute zum idealen Bergführer-Profil? Nein, dahinter verbergen sich die idealen Eigenschaften von spezifischem Stahl, der zu Steigeisen verarbeitet wird. Kohlenstoff, Nickel, Chrom und Molybdän werden dem Eisen in kleiner Menge beigemischt. Daraus entsteht der ideale Werkstoff, der nach Bearbeitung zusätzlich mit Wärme behandelt wird.


Vorbereitung

Keine gute Arbeit ohne das richtige Werkzeug. Wir benötigen eine gute Flachfeile für Stahl in der Ausführung «halbschlicht» mit Doppelhieb. Ein kleiner Schraubstock hilft, das Steigeisen zu fixieren. Dazu dient ein Stück Kantholz als Hilfe, um unser «Werkstück» möglichst optimal befestigen zu können. Zur Not kann auch eine Schraubzwinge verwendet werden, um das Steigeisen auf einen Tisch zu fixieren. Kontrolliere bei dieser Gelegenheit die Bindung: Sind die Nieten, Bänder und Kunststoffteile noch in Ordnung?


Wichtig zu beachten: Von einem Winkelschleifer ist dringend abzuraten. Bei dieser Bearbeitungsmethode erhitzt sich das Metall (blauer Farbton) und wird dadurch weich. Wenn schon mechanisch, muss eine Schleifeinrichtung mit Wasserkühlung verwendet werden. Dies muss unbedingt eine Fachperson beurteilen.

Vorgehen

Das Steigeisen lässt sich bestens mit Hilfe des Holzstückes einspannen, so sollte es nicht verrutschen beim Bearbeiten. Aus praktischen Gründen bearbeiten wir immer die kleinste Fläche am Zacken. Dies erspart viel Zeit und Mühe.

Wir halten die Feile mit unserer Arbeitshand am Griff und mit der Gegenhand vorne fest. Die Bewegung erfolgt halbschräg zu den Spitzen des Steigeisens hin. Dies verhindert auch eine Verletzung des Handballens, wenn wir abrutschen sollten. Die Feile schneidet in der Vorwärtsbewegung, mit dem Druck beeinflussen wir die Intensität. Durch die vielen Flächen ergeben sich ebenso viele Wechsel der Befestigung des Werkstücks. Dies erfordert eine gewisse Zeit. Wenn es quietscht weniger drücken, besser einspannen oder mehr in der Längsrichtung der Zacken arbeiten.

Tipp: Idealerweise wartest du nicht allzu lange, die abgenutzten Zacken nachzuschleifen. Sind diese zu stark abgenutzt, muss zu viel Material abgetragen werden und die Zacken werden zu kurz. In diesem Fall kaufst du dir ein neues Paar Steigeisen und legst die gebrauchten Teile zum Alteisen.

Unsere Tourentipps für dich

Im Sommer auf Hochtour: das ist die ursprünglichste Art, die Alpen zu erleben. Den Sonnenaufgang frühmorgens auf Tour zu geniessen und gemeinsam mit Gleichgesinnten einen Gipfel zu erreichen – ein unvergessliches Erlebnis. Ob du deinen ersten 4000er anpeilst, deine Technik verfeinern willst oder einfach ein Wochenende im Hochgebirge verbringen möchtest: Höhenfieber hat vier Tourentipps für dich zusammengestellt.

4000er Trainingswoche im Wallis

Diese Woche richtet sich an alle, die mit der Ausbildung umgehend hohe Gipfel besteigen möchten. Die Umgebung von Zermatt und Saas Fee ist dazu wie geschaffen. Dabei übernachten wir die ersten drei Nächte komfortabel im Hotel im Doppelzimmer. Für die Tour zum Strahlhorn verbringen wir die letzte Nacht in der modernen und geräumigen Britanniahütte. Sämtliche behandelte Themen wie Seil-, Sicherungstechnik und Selbstaufstieg werden wir gleich auf den Touren anwenden und vertiefen. Wir empfehlen diese Woche auch als Vorbereitung für eine Kilimanjaro-Besteigung oder ein Trekking mit Bergsteigen in Nepal oder Südamerika.


Unsere nächsten Durchführungen:

Spaghetti-Tour Monte Rosa: 10x 4000er im Wallis

Die Spaghettitour im Monte Rosa Massiv ist legendär und eine der schönsten Mehrtages-Hochtouren der Alpen. 10 Viertausender in 5 Tourentagen stehen auf dem Programm. Übernachtung in der höchst gelegenen Hütte der Alpen, der Margherita-Hütte auf 4500 Metern inklusive.


Unsere nächsten Durchführungen:

Hochtour Piz Sardona und Piz Segnas

Die steilen Wände der Ringelspitz und der Tschingelhörner sind über Jahrmillionen von den Kräften der sich bewegenden Erdplatten geformt worden – der Fels wurde gefaltet, als sei er ein Stück Papier. An diesem Wochenende bewegen wir uns durch geologisch sehr eindrückliches Gebiet der Tektonikarena Glarus. Nach der Sage habe der heilige Martin einen eisenbeschlagenen Stock nach dem Riesen geworfen. Dieser wollte ihm die Schafe stehlen. So entstand das Martinsloch. Ob der Felsdurchbruch so entstanden ist, wollen wir uns vor Ort selbst anschauen.

Mehr Infos

Grundkurs Felsklettern für Bergsteiger

Die griffigen Klettergärten und alpinen Grattouren rund um die gemütliche Sustlihütte bieten den idealen Rahmen für ein erfolgreiches Trainings-Wochenende. Dieser Felskurs eignet sich für Bergsteiger mit etwas Erfahrung aus einem Hochtouren-Grundkurs.

Zum Angebot

Kletterzentrum Gaswerk: Fit für die Hochtour – trainiere mit uns an der Wand.

Gute Vorbereitung beginnt in der Halle: Im Kletterzentrum Gaswerk in Schlieren, Greifensee und Wädenswil schulst du Kraft, Balance und den sicheren Umgang mit dem Seil – eine ideale Ergänzung zum Ausdauertraining in den Bergen.


Ob Basics oder Technik:
Jetzt Kurs buchen und bereit sein für dein nächstes Hochtourenziel!

Kletterzentrum Gaswerk

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Diese schöne Tradition möchten wir schon vom ersten Kontakt an mit dir pflegen.
Wir sprechen dich also auch am Telefon und im Mailverkehr per du an.

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