Wann ist eine Bergtour eigentlich eine Hochtour? Wenn du hochalpines und meist vergletschertes Gelände betrittst, sprechen wir von Bergsteigen oder einer Hochtour.

Faszination Hochtour

Wann ist eine Bergtour eigentlich eine Hochtour? Wenn du hochalpines und meist vergletschertes Gelände betrittst, sprechen wir von Bergsteigen oder einer Hochtour. Meist startest du über sanfte Wanderwege oder mit einem Hüttenzustieg. Umso höher du steigst, desto rauer wird die Landschaft: Die Route auf einen Hochtouren-Gipfel führt oft über wegloses, steiniges Gelände oder Gletscher. Bergspitzen werden über exponierte Schnee- oder Felsgrate erreicht und eine gute Trittsicherheit gilt als Voraussetzung für eine sichere Tour.


Auf vielen Hochtouren durchsteigen wir zudem Kletter- oder Klettersteigpassagen. Kombinierte Hochtouren in Fels und Eis erfordern eine gute Vorbereitung, vielseitiges Können und Knowhow. Dafür wird man mit Naturgenuss und einem unvergleichlichen Gefühl von Freiheit belohnt.


Was alles zu einer Hochtour dazugehört, wie die optimale Vorbereitung oder der Einstieg ins Hochtourengehen aussehen und welche erlebnisreichen Hochtouren du bei Höhenfieber findest, liest du in dieser bergluft-Ausgabe.

Hochtour - Faszination und Herausforderung zugleich

Eine Hochtour führt dich in die beeindruckenden Höhen unserer Berge. Es handelt sich dabei um eine anspruchsvolle Form des Bergsteigens, die sowohl technische, aber auch gute konditionelle Fähigkeiten erfordert. Im Gegensatz zum Wandern oder Trekking geht es bei einer Hochtour oft über wegloses Gelände, in steile Eis-, Schnee- oder Gletscherregionen, die besondere Vorsicht und eine entsprechende technische Ausrüstung erfordern. Die Faszination von Hochtouren liegt in der einzigartigen Verbindung von körperlichen und psychischen Herausforderungen, den Erlebnissen in der wilden Natur und den technischen Aspekten.

Wichtige Elemente einer Hochtour

Technisches Kletternei im Fels: Hochtouren erfordern oft das Überwinden technischer Passagen, welche im felsigen Gelände über Grate oder durch Flanken führen. Dabei wird meist in Bergschuhen geklettert und die Absicherung erfolgt, falls keine Bohrhaken vorhanden sind, mittels mobilen Sicherungsgeräten, wie Keilen, Friends und Schlingen. Die Routenfindung und das saubere Klettern sind dadurch, in vergleichbaren Schwierigkeitsgraden, weit anspruchsvoller, als in klassischen Sportkletter- oder Mehrseillängenrouten.


Gehen auf dem Eis oder über Firn: Grundsätzlich gilt: Damit man sich mit dem Steigeisen nicht am Hosenbein verheddert, geht man etwas breitbeiniger und führt die Füsse bewusst in einem Abstand aneinander vorbei. Ausserdem sollte man darauf achten, dass die Steigeisen absolut stabil mit den Schuhen verbunden sind, sprich vor der Tour richtig auf die Schuhe eingestellt worden sind. Je nach Steilheit des Geländes gibt es verschiedene Techniken, um sich mit Steigeisen sicher zu bewegen. Beispielsweise wird zwischen All- und Frontalzackentechnik unterschieden.

Gletscherüberquerungen: Viele Hochtouren führen über Gletscher, die Spalten aufweisen können, was für uns jederzeit eine Spaltensturzgefahr bedeutet. Sicheres Gehen mit Steigeisen, Kenntnisse über Anseiltechniken und Spaltenbergung sind dabei Voraussetzung. 


Akklimatisation: Die meisten Hochtouren führen in höher gelegene Gebiete jenseits der 3000 oder gar 4000 Meter-Grenze. Bergsteiger und Bergsteigerinnen sollten sich kontinuierlich an die Höhe anpassen, um zu vermeiden, Höhenkrank zu werden. Dies erreichst du am besten mit einer guten Vorbereitung, zum Beispiel eintägige Touren auf Gipfel zwischen 2000 und 3000 Metern über Meer und Übernachtungen in höhergelegenen Gebieten, z.B. einer SAC Hütte. Auf der Tour selbst hilft eine Etappierung: Am 1. Tag begibt man sich auf die Hütte und akklimatisiert sich mit einer tiefergelegenen Tour und am 2. Tag wird das eigentliche Ziel angegangen. Wer sich regelmässig auf Hochtouren oder in höheren Lagen bewegt, sollte generell gut akklimatisiert sein.

Das Wetter: Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle bei Hochtouren. Generell ist man einem schnellen Wetterwechsel im Hochgebirge viel akuter ausgesetzt, als auf einer Wanderung in tiefergelegenen Gebieten. Rückzugsmöglichkeiten können schnell schwierig oder gar unmöglich werden. Deshalb gilt eine gute Planung für eine Hochtour als essentiell. Achte auf mögliche Umkehrpunkte und erstelle einen Plan B. Auch die Rega fliegt nur bei Sicht, also können wir uns nicht in jedem Fall auf eine Rettung aus der Luft verlassen. Vor allem dann nicht, wenn sie wettertechnisch am nötigsten wäre.


Kondition und Ausdauer: Eine Hochtour kann mehrere Tage dauern, und Gehen über mehrere Stunden, sowie Kletterpassagen involvieren. Eine gute Grundfitness ist entscheidend, um die längere Belastung zu meistern. Auch das Gehen in Bergschuhen im unwegsamen Gelände und das Tragen vom Rucksack mit der ganzen Ausrüstung sollte nicht unterschätzt werden.


Die richtige Ausrüstung: Sich gut gegen das Wetter schützen zu können, gehört dazu, und eine Regenjacke, eventuell auch eine Regenhose sollten im Rucksack nicht fehlen. Weiter brauchst du Handschuhe, isolierende Kleidung, und gut eingelaufene, steigeisentaugliche Schuhe. Moderne Steigeisen weisen zwingend Antistollen-Platten auf, damit der nasse Schnee keine Stollen bilden kann. Ein Eispickel, ein Klettergurt, Karabiner, Reepschnüre, ein guter Rucksack von ca. 30-40 Liter und das Seil gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Je nach Hochtour wird das technische Material ausgebaut oder reduziert. Führt eine Hochtour zum Beispiel nur über Gletscher und einen Firn- bzw. Schneegrat zum Gipfel, müssen keine mobilen Sicherungsgeräte wie Friends und Keile mitgeführt werden. Dafür aber sicherlich eine oder mehrere Eisschrauben!

Basics, Training und Ausbildung

Das Bergsteigen soll von Grund auf gelernt werden und dabei etwa das Gehen mit Steigeisen oder der Umgang mit dem Seil geübt werden. Ein Einsteigerkurs eignet sich dafür ideal. Denn: Hochtouren weisen, wie vorher beschrieben, eine Fülle an Facetten auf, welche eine gute Vorbereitung unabdingbar machen. Die Kombination von Gletscher und Fels, Weglosigkeit, Orientierung, Wetterkunde und Verhältnisse und Ausgesetztheit im Falle eines Wetterwechsels im Hochgebirge machen Hochtouren zum komplexen, aber spannenden Abenteuer.


Das Verhalten auf dem Gletscher, speziell die Seil- & Rettungstechnik, werden im Kurs gemeinsam mit dem Bergführer erarbeitet.


Individuelles Training für Hochtouren: Fit und gut trainiert zu sein, verbessert deine Trittsicherheit und reduziert das Risiko zu stürzen, zu stolpern oder auszurutschen, sowie deine Fähikgeit, im Falle eines Ausrutschers korrekt zu reagieren.

Hochtouren Ausbildung mit Höhenfieber

Grundkurs Bergsteigen im Fels, Firn und Eis rund um die Lämmerenhütte

Um die Lämmerenhütte, am Fusse des Wildstrubels, finden wir ein ideales Gelände für Ausbildungen im alpinen Klettern und für Gletschertouren. Auf leichten, kombinierten Hochtouren zum Wildstrubel und dem Steghorn können wir das Gelernte direkt anwenden. Wir geniessen kurzweilige Ausbildungstage im hochalpinen Ambiente zwischen den Kantonen Wallis und Bern.


Kursinhalte: Elementare Klettertechniken im Fels, Sicherungstechniken im Fels, Abseilen, Knoten, Seilhandhabung, Anseilen in der Seilschaft, Pickel- und Steigeisentechnik, Selbstrettungstechniken, Tourenplanung und Wetterkunde.

Grundkurs Lämmeren

4000er Trainingswoche im Wallis: Leichte Viertausender mit Ausbildung

Diese Woche richtet sich an alle, die mit der Ausbildung umgehend hohe Gipfel besteigen möchten. Die Umgebung von Zermatt und Saas Fee ist dazu wie geschaffen. Sämtliche behandelte Themen wie Seil- bzw. Sicherungstechnik und der Selbstaufstieg werden wir gleich auf den Touren anwenden und vertiefen. Dabei stehen die drei Viertausender Breithorn, Allalinhorn und Strahlhorn auf dem Menüplan.


Kursinhalte: Pickel- und Steigeisentechnik, Knoten, Seilhandhabung, Anseilen in der Seilschaft, Selbstrettungstechniken, Tourenplanung, Routenwahl und Wetterkunde.

4000er Training

Hochtouren mit Fokus auf der Gletscherwelt

Gletscherspalten und Spaltenbergung: Gletscher sind wie langsame Flüsse und daher von Spalten durchzogen. Diese können mit Schneebrücken verdeckt sein, unter der ein Hohlraum entstanden ist. Bergsteiger sollten lernen, Spaltenzonen zu erkennen und sicher durch diese hindurch zu manövrieren. Das disziplinierte Gehen am langen Seil ohne Schlappseil, auch in Kurven, und die richtige Ausrüstung, sowie das Knowhow für eine Spaltenbergung sind dabei entscheidend, das Risiko eines Einbruchs in eine Spalte zu minimieren oder bei einem Spaltensturz richtig reagieren zu können.


Sicherung und Seilschaft: Das Gehen in einer Seilschaft ist ein Muss auf schneebedeckten, spaltigen Gletschern. Die Länge des Seils, der Abstand zwischen den einzelnen Personen, das eventuelle Anbringen von Bremsknoten und das Aufteilen des Rest-Seils hängen von der Zusammensetzung der Seilschaft und weiteren Faktoren ab.


Schnee- und Eiskonditionen: Die Beschaffenheit von Schnee und Eis kann sich je nach Saison, Wetter und Tageszeit stark verändern. Wichtige Faktoren sind die Neigung der Oberfläche und deren Beschaffenheit, in erster Linie die Härte. Ein Verständnis der Schneedecke ist auch im Sommer wichtig, um Lawinenrisiken zu minimieren und festen Halt für Steigeisen und Eispickel zu gewährleisten.

NEU: Hochtour «Raclette-Tour»: Gipfeltouren und Köstlichkeiten rund um Zermatt und Saas Fee im Wallis

Wir haben nicht nur Käse und Weisswein im Kopf, sondern wollen die Walliser Bergwelt als Ganzes erkunden. Mit dem Breithorn 4164m und Allalinhorn 4027m nehmen wir uns zwei leichte und aussichtsreiche Gipfel vor, bevor wir auf der Britanniahütte mit einem Glas Fendant zum Raclette anstossen und uns die Walliser Berge den Gaumen hinunter laufen lassen. Auf eindrücklichen Gletscherwegen traversieren wir schliesslich zurück auf die Matterseite und beenden unsere Tage im Hochgebirge mit eindrücklichem Blick aufs Matterhorn.

Raclette-Tour im Wallis

Hochtouren mit Fokus auf Fels und Klettertechnik

Klettertechnik und -ausrüstung: Bergsteiger sollten über solide Kletterfähigkeiten verfügen, einschliesslich Klettertechniken wie Reibungsklettern oder Rissklettern. Hochtouren sind nicht gleich ausgestattet wie Kletterrouten in tieferen Lagen. Oftmals sind keine Bohrhaken vorhanden und es muss mit mobilen Sicherungsgeräten wie Klemmkeilen und Friends abgesichert werden.


Routenplanung und Orientierung: Die Planung einer Kletterroute im hochalpinen Gelände erfordert eine gründliche Planung. Dazu gehört auch das richtige Einschätzen der Schwierigkeit der Kletterstellen mit Bergschuhen. Die Wegfindung und das Übersetzen der Routenbeschreibung ins Gelände gelten als zusätzliche Herausforderungen.

Sicherung und Seilschaft: Seilschaften adaptieren je nach Gelände ihren Sicherungsstil. Dabei kann gemeinsam am laufenden Seil, oder gestaffelt, in kleineren Seillängen geklettert werden. Hier ist es wichtig zu wissen, wie mobile Sicherungsgeräte sicher eingesetzt werden und wie ein Stand in verschiedenen Situationen eingerichtet werden kann. Eine gute Kommunikation und Effizienz im Seilhandling spielen dabei eine wichtige Rolle.


Exponierte Grate: Felsgrate können ausgesetzt sein, Trittsicherheit gilt dabei als wichtige Voraussetzung.

Hochtour zum Monte Leone

Stolzer Gipfel über dem Simplon: Der Monte Leone ist der höchste Gipfel der Lepontinischen Alpen. Doch keine Angst, der formschöne Aussichtsberg liegt nicht am Ende der Welt, sondern im Oberwallis und ist vom Simplonpass gut zu erreichen. Ein weiteres Highlight ist die rustikale Monte Leone-Hütte am Fusse des Berges.

Monte Leone

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Wir sagen uns du.


Wenn wir gemeinsam in den Bergen unterwegs sind, so sprechen wir uns mit du an.
Diese schöne Tradition möchten wir schon vom ersten Kontakt an mit dir pflegen.
Wir sprechen dich also auch am Telefon und im Mailverkehr per du an.

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