Freetouring verpackt alle Vorteile in einer Tour, Bergführer Paul Ludemann verrät dir mehr dazu.

Hallo Petra, bist du bereit für Freetouring?

Frischer Wind weht bei Höhenfieber - Bergführer Paul Ludemann arbeitet seit wenigen Monaten bei Höhenfieber im Büroteam und bringt bereits ein neues kreatives Tourenangebot ins Sortiment ein: Freetouring. Freetouring verpackt alle Vorteile in eine Tour - Paul verrät dir mehr dazu.

Das Jahr 2021 beginnt vielversprechend und Höhenfieber freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit POW. Gerne bringen wir dir das Projekt «Klimaschutz auf dem Teller» näher und reflektieren einige Ereignisse aus dem Höhenfieber-Alltag.

Übrigens: Am Dienstag, 2. Februar hast du die letzte Gelegenheit, um online Wissen zum Thema Lawinenkunde abzustauben. Die Lawineninfoabende gehen in die letzte Runde und noch einmal werden wir Vollgas geben, um dir aktuelles Wissen zu vermitteln.

Wir wünschen dir eine gute Portion Neuschnee, sichere Touren und viel Spass beim Lesen der neuen bergluft Ausgabe.



Freetouring: Mehr Abfahrtsspass garantiert!

Interview mit Team-Bergführer Paul Ludemann

Paul Ludemann ist seit 2016 Bergführer und war über 4 Jahre hinweg als Vollzeitbergführer unterwegs. Seit diesem November arbeitet der Freiburger nun Teilzeit als Höhenfieber Büro Mitglied und stellt mit Elan das Bergtourenangebot im gesamten Alpenbereich zusammen. Frischer Wind weht bei Höhenfieber und es sind bereits viele neue kreative Angebote in der Pipeline – lass dich überraschen! Paul berichtet von seinen ersten Monaten als Büro-Bergführer-Hybrid und verrät uns die eine oder andere Idee, welche er für Höhenfieber bereits im Sinne hat. 

Wie fühlt es sich an, nun 60% im Büro zu arbeiten? Geht das überhaupt als Bergführer?

Vor meiner Zeit als Vollzeitbergführer habe ich bereits als Ingenieur im Büro gearbeitet, somit weiss ich, was auf mich zukommt. Die ersten beiden Monate bin ich 100 Prozent bei Höhenfieber am Arbeiten, sodass ich in der Hochsaison wieder führen kann. Das Schöne hier ist, dass das Büro und der Bergführerberuf sozusagen verwandt sind! In der Konstellation passt es perfekt als Bergführer: in der Zwischensaison bin ich bei Höhenfieber als Produktmanager in die Planung der Alpentouren involviert und während der Hochsaison kann ich draussen unterwegs sein – somit bin ich zeitlich flexibel.

Was hat dich zu diesem Wechsel bewegt?

Für mich war klar, dass ich einige Jahre Vollzeit als Bergführer unterwegs sein und das ganze Jahr über draussen am Führen sein will, so konnte ich auch viel Erfahrungen sammeln.  Aber ich wusste, dass ich das nicht über viele Jahre hinweg machen will, sondern auch wieder etwas Konstanz in meinem Alltag haben möchte. So habe ich mehr Zeit zu Hause und kann Zeit mit Familie und Freunden einplanen.

Wie kommst du mit deinen neuen Aufgaben zurecht oder anders gefragt was sind überhaupt deine Aufgaben?

Als Produktmanager bei Höhenfieber beschäftige ich mich mit dem Tourenangebot in den Alpen, wir bieten ein sehr umfangreiches Programm und haben über 100 Touren online. Auch sind während der Saison laufend Anpassungen und Änderungen nötig. Wenn sich zum Beispiel im Sommer ein Felssturz auf einer Aufstiegsroute ereignete oder die Verhältnisse die Route nicht mehr zulassen, müssen wir Alternativen zusammenstellen. Ebenfalls darf ich neue Touren und Kurse entwickeln, die wir versuchen, möglichst an den Bedürfnissen der Gäste anzupassen. Ab und zu rekognoszieren wir neue Destination oder kreieren eine neue Art von Tour.

Vorteilhaft ist, dass ich den grössten Teil der Höhenfieber-Touren bereits selbst geführt habe. Während der Tour erhalte ich Feedback von den Gästen und wenn ich in der Saison viel unterwegs bin, können wir uns unter Bergführerkollegen und -kolleginnen ebenfalls austauschen. So kann ich im Höhenfieber-Büro die Angebote den Bedürfnissen beiderseits anpassen.

Mir wurde verraten, dass du bereits einige neue kreative Angebote unter dem Namen «Freetouring» auf die Beine stellen konntest. Was versteht man unter «Freetouring»?

Freetouring-Angebote sind Skitouren mit Fokus auf der Abfahrt. Mit möglichst wenig Höhenmetern im Aufstieg wollen wir lange und einmalige Abfahrten erreichen. Hierbei gibt’s Möglichkeiten mit Bergbahnen in Skigebieten und Kombinationen mit dem öffentlichen Verkehr, denn in der Schweiz fahren die Postautos ja so ziemlich überall hin. Diese bringen uns an hohe Ausgangspunkte für unsere Touren und unterstützen uns beim Zurücklegen der anstrengenden Höhenmeter. So haben wir fitte Beine, um noch ein paar Höhenmeter mehr unter die Füsse zu nehmen und anschliessend die lange Abfahrt zu geniessen.

Kurze Aufstiege, welche mit langen Abfahrten belohnt werden – diese Kombination scheint mir ein grosses Bedürfnis zu sein. Und die Freude fürs Freeriden hat in den letzten Jahren stark zugenommen! Natürlich könnte man hierfür auch ins Skigebiet, allerdings gibt es dort kaum mehr Geheimtipps und das Gelände ist nach dem Schneefall schnell verspurt. Wenn die Bereitschaft, ein paar Höhenmeter aus eigener Kraft zurückzulegen, vorhanden ist, können komplett neue Talkessel und Abfahrtsmöglichkeiten erreicht werden – die Möglichkeiten mit Tourenski und Fellen sind schon enorm.

Ein Freetouring Angebot ist bereits online, hier findest du mehr dazu:

Freetouring

Ist dieser Begriff bereits in aller Munde und einfach noch nicht bei mir angekommen, oder ist «Freetouring» aus deiner Kreativität entstanden?

Bei meinem früheren Arbeitgeber habe ich Skitourenbindungen entwickelt. Da gab es die Kategorien Race, Speed, Tour und Freetour. Eine Freetouring-Bindung ist die Kombination aus Freeride- und Tourenbindung. Sie soll sportlichen Fahrern eine gute Kraftübertragung bieten, gröbere Schläge vertragen und dennoch leicht genug sein, um damit einige Hundert Höhenmeter problemlos zurücklegen zu können. Also bin ich für meine Idee schon etwas inspiriert worden.


Auf was dürfen sich die Gäste freuen bei der neuen Angebotspalette «Freetouring»? Wo wird es noch «Freetouring» geben ausser im Lötschental?

Wir haben einige weitere Angebote angedacht, verlängerte Wochenenden, 3-4 Tage in Gebieten, die sich gut dafür eignen. Dazu gehört eine gute Lift-Infrastruktur und viele Abfahrtsmöglichkeiten mit kurzen Aufstiegen. Ja, wir haben da die eine oder andere Destination im Kopf, zu viel will ich aber noch nicht verraten.


Nun da du bereits fast drei Monate Teil des Höhenfieber Büro-Teams bist, ist die Frage legitim: bist du lieber im Büro oder führst du lieber Gäste sicher in die Berge?

Die Mischung machts aus! Diese Saison war ich bereits einige Male unterwegs, anfangs Dezember durfte ich zum Beispiel die Ausbildungswoche in Andermatt bei den ersten Schneefällen führen. Das ist schon ein Privileg, wenn ich mich einfach so für eine Woche aus dem Büro verabschieden darf, um in die Berge zu gehen. Ich tauche sofort in eine andere Welt ein, geniesse die Zeit draussen und schalte in den Bergmodus um.

Klimaschutz auf dem Teller

Erinnerung an Hüttenmenus

Wenn ich an alle Hüttenübernachtungen von den unzähligen Bergtouren, die ich bereits in der Schweiz unternommen habe, denke, kommt mir tatsächlich kein einziges Abendessen in den Sinn, bei dem kein Fleisch auf den Tisch kam. Vielleicht gab es eine vegetarische Alternative auf Voranmeldung, aber der «normale» Hauptgang beinhaltete immer Fleisch. Fleisch gehört einfach auf die Teller der Gäste der SAC Hütten (oder?). Hast du dich auch bereits einmal gefragt, wieso das so ist?

Bergführer und Gäste – dieselben Essgewohnheiten

Im Höhenfieber-Team helfen sich alle gegenseitig, jedes Bürogspändli ist ein richtiger Allrounder. Wir sind mit Herzblut dabei und beraten alle gerne unsere Gäste. Da bleiben manche Dinge nicht unbemerkt. Vielleicht ist das auch nur ein Gefühl, aber es scheint, als würden die Listen der Vegetarier und Vegetarierinnen, welche wir bei den Hüttenreservationen anmelden, von Jahr zu Jahr länger werden. Und nicht nur bei den Gästen, auch unsere Bergführer und Bergführerinnen wünschen vermehrt vegetarische Verpflegung auf Hütten. Vielleicht ist das Bewusstsein für Alternativen zum gewohnten Fleisch zum Abendessen bereits grösser, als wir denken.

Klimaschutz auf dem Teller
Ein Projekt von Protect Our Winters (POW)

Als begeisterte Winter- und Bergsportler möchte POW klima- und umweltfreundliche Ernährung auf die Teller der Berggängerinnen und Berggänger bringen. Die Idee: Im Rahmen des Projektes «Klimaschutz auf dem Teller» bringt POW den Hüttengästen vegetarisches Essen in den Bergen näher und sensibilisiert sie für den Zusammenhang zwischen unserer täglichen Ernährung und dem Klimawandel. Ein informativer Abend und ein köstliches Essen erwarten dich. Die frischen und lokalen Bio-Produkte werden eigenhändig von den Hüttengästen sowie von Freiwilligen von POW auf den Berg transportiert – jeder und jede darf nach Lust und Laune mithelfen.

Der Beweggrund: jeder und jede kann auf eigene Art und Weise etwas zum Klimaschutz und zur Erhaltung unserer Winter beitragen – unsere Ernährung zu überdenken ist eine Möglichkeit dazu. Der Ernährungssektor ist in der Schweiz der drittgrösste Verursacher von CO2-Emissionen, dies hauptsächlich aufgrund der Produktion von Fleisch- und Milchprodukten. Wenn es ums Essen geht, so ist der mit Abstand grösste Treibhausgasverursacher die Fleischproduktion. Der ökologische Fussabdruck eines Vegetariers ist um 24 Prozent, der eines Veganers sogar um 40 Prozent kleiner als jener eines Fleischessers.

Die Fotos zum POW-Event sind von Fotografin Madlaina Walther.

Der Kontakt zum Thema Klimaschutz ist bei einem schönen Bergerlebnis besonders stark.

«Die Events kamen sehr gut an, sie geben immer Anlass zu Diskussionen und spannenden Begegnungen», berichtet Nicholas, Gründer von POW Schweiz. Diesen Winter seien trotz Corona bereits zwei Hütten an Board: Die Medelserhütte am 6. und 7. März und die Cristallinahütte ebenfalls im März. Weitere Hüttenwochenenden sind für den Sommer in Planung. Höhenfieber wird POW bei diesem Projekt unterstützen und hoffentlich in naher Zukunft bei einem solchen Aktionswochenende dabei sein. Wir freuen uns jetzt schon, wenn wir dich für dieses tolle Projekt begeistern können.

Mehr Informationen dazu findest du hier:

POW Projekte

Lawinenkunde

Wir liefern dir aktuelles Wissen zum Thema Lawinenkunde direkt nach Hause

Warst du bereits an einem Lawineninfoabend mit dabei? Nächsten Dienstag, am 2. Februar, hast du die Gelegenheit dazu – die letzte in dieser Wintersaison. In Zusammenarbeit mit Transa frischen wir dein Wissen im Bereich Lawinenkunde auf. Wie entstehen überhaupt Lawinen, welche Gefahrenanzeichen gibt es zu beachten, welche Hilfsmittel und Methoden kannst du in die Tourenplanung einbauen: im Online Lawineninfoabend findest du Antworten auf diese Fragen. Hier gelangst du zur Anmeldung:

Lawinenkunde kompakt

Transa ist trotz Lockdown für dich da

Unsere Ausrüstungspartnerin Transa passt ihre Schwünge laufend den Gegebenheiten an, um dich weiterhin bei deinen Abenteuern zu unterstützen. Du kannst Produkte bequem online reservieren, nach Hause bestellen oder an den Abholstationen der Transa-Filialen beziehen. Auch die Onlineberatung, der Miet-Service, der Ski-Service und die Reparatur sind offen. NEU kannst du dich gezielt zum Thema Ski beraten lassen: Telefonisch, persönlich und kompetent. Mehr Infos findest du hier:

Transa Services

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Wir sagen uns du.


Wenn wir gemeinsam in den Bergen unterwegs sind, so sprechen wir uns mit du an.
Diese schöne Tradition möchten wir schon vom ersten Kontakt an mit dir pflegen.
Wir sprechen dich also auch am Telefon und im Mailverkehr per du an.