Wie entstehen neue Angebote? Wer entscheidet über die Routenwahl – und wie wird festgelegt, wie viele Gäste pro Bergführer mitkommen? Fabian ist unser Produktmanager im Alpenbereich. Im Interview gibt er Einblick in seinen Arbeitsalltag, erklärt, wie neue Touren entstehen, worauf es bei der Planung ankommt und welche Sommertour er besonders empfiehlt.

Höhenfieber Insight: Von der Idee zur Tour – so entsteht ein neues Angebot

Ab Anfang Juni startet Höhenfieber in die Sommersaison. Auf unseren Schnupperwochenenden und Ausbildungswochen kannst du das Bergsteigen von Grund auf lernen und für dich entdecken. Auch für erfahrene Bergsteiger bieten wir eine Vielzahl spannender Touren im Alpenraum.


Wie aber entstehen neue Angebote? Wer entscheidet über die Routenwahl – und wie wird festgelegt, wie viele Gäste pro Bergführer mitkommen? Fabian ist unser Produktmanager im Alpenbereich. Im Interview gibt er Einblick in seinen Arbeitsalltag, erklärt, wie neue Touren entstehen, worauf es bei der Planung ankommt und welche Sommertour er besonders empfiehlt.


Und: Kennst du die «Bike to Work Challenge»? Im Mai sammeln wir im Höhenfieber-Team möglichst viele Arbeitswegkilometer mit dem Velo. Wie das läuft und wie viele Kilometer schon zusammengekommen sind, liest du in dieser Ausgabe der bergluft.

«Ganz neue Gipfel zu erfinden ist eher unwahrscheinlich...»

«...aber auf Bedürfnisse reagieren und neue Kombinationen zu entdecken - das geht immer», Interview mit Mitarbeiter und Bergführer Fabian

Du bist als Bergführer unterwegs und arbeitest bei uns im Büro als Produktmanager im Alpenraum. Was gefällt dir besser?

Die Kombination macht’s aus – das ist für mich das Spannende. Und mit meinen beiden Kindern zuhause ist es ideal, wenn ich regelmässig daheim bin. Wäre ich nur am Führen, wäre das weniger familienfreundlich.


Mein Herz schlägt aber klar für die Berge – wenn die Kinder grösser sind, werde ich sicher wieder mehr Touren führen.

Fabian Bietenhader

Im Sommer und Winter bin ich etwa gleich viel unterwegs, zum Beispiel auf Skitourenreisen oder Grundkursen. Gerade Einsteigerkurse geben mir wertvolle Einblicke für meine Arbeit im Büro: Ich sehe, mit welchen Fragen die Gäste anreisen – von der Ausrüstung bis zum Ablauf auf der Hütte. Solche Beobachtungen nehme ich mit ins Büro. Das hilft enorm, unsere Angebote praxisnah weiterzuentwickeln.

Was machst du genau im Büro?

Ich bin fürs Produktmanagement unserer Alpentouren zuständig – von der ersten Idee bis zur Durchführung. Ich entwickle neue Angebote, organisiere Hütten, stelle Infos online und werte danach Rückmeldungen aus, um die Touren laufend zu verbessern.


Zudem betreue ich unser Bergführer-Team, koordiniere Einsätze, beantworte Fragen und begleite das Tourencoaching. Und als stellvertretender Geschäftsleiter springe ich bei Abwesenheiten ein und halte den Betrieb am Laufen.


Was gehört zur Planung eines neuen Angebots?

Oft kommt die Idee durch Rückmeldungen von Gästen oder Bergführern. Zum Beispiel wurden vermehrt anspruchsvollere Schneeschuhtouren gewünscht – solche bieten wir ab nächstem Winter neu an.


Ich studiere fast täglich Karten und plane Etappen: Passen Übergänge, ist die Kombination sinnvoll machbar? Wichtig ist auch die Unterkunft – vor allem bei Hotels ist das wegen der Wetterabhängigkeit oft schwierig. Darum suchen wir früh das Gespräch, um eine langfristige Zusammenarbeit aufzubauen.


Steht die Tour, wird sie kalkuliert und ins Jahresprogramm eingeplant. Dann schreibe ich den Tourentext, Corinne überarbeitet ihn und Claudia stellt das Angebot online. Zum Schluss überlegen wir, welcher Bergführer am besten zur Tour passt – etwa jemand mit Gebietskenntnis oder vielen Stammgästen.

Wie entscheidest du, wie viele Gäste pro Bergführer auf eine Tour mitkommen?

Ich überlege mir zuerst selbst, wie viele Gäste ich als Bergführer an dieser Tour ans Seil nehmen würde: was ist realistisch, was ist machbar? Dann besprechen wir das in der Bergführerkommission. Die besteht aus drei Bergführern von Höhenfieber und drei von Berg+Tal. Wir treffen uns zweimal im Jahr und gehen dabei alle Touren durch.


Wir schauen, wie viele Gäste auf welcher Tour dabei sind, holen Rückmeldungen ein und diskutieren die Gruppengrössen. Wenn die Kommission entscheidet, dass eine bestimmte maximale Anzahl Gäste sinnvoll ist, dann wird das so umgesetzt.


Diese sechs Bergführer sind alle regelmässig auf unseren Touren unterwegs – sie kennen die Anforderungen, die Gebiete und die Gäste sehr gut. Deshalb haben sie auch ein gutes Gespür dafür, was eine passende Gruppengrösse ist und was eben nicht mehr funktioniert.


Wie erlebst du den Umgang mit Wetterextremen und klimatischen Veränderungen bei der Planung?

Ich mache den Job als Produktmanager im Alpenraum jetzt schon seit zehn Jahren und ich merke, dass es enorme Veränderungen gegeben hat. Vor allem in Bezug auf die Frage: Was ist überhaupt noch machbar und was nicht?


Einige Routen gehen heute schlicht nicht mehr. Wir müssen andere Varianten wählen oder bewusst ganz auf gewisse Touren verzichten, weil das Risiko zu gross geworden ist. Oft sind es einzelne Passagen, wo es durch Steinschlag oder Eisschlag gefährlich ist, zum Beispiel wegen des Gletscherrückgangs.

Und diese Veränderungen schreiten rasant voran. Das erfordert viel Flexibilität in der Planung und schränkt uns natürlich auch ein – besonders, wenn die Verhältnisse keine langfristige Planung mehr zulassen. Wenn wir merken, dass wir eine Tour, wie sie ausgeschrieben ist, unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr sicher durchführen können, dann müssen wir sie aus dem Programm nehmen.


Was macht für dich eine richtig gute Bergtour aus – unabhängig von Route oder Schwierigkeit?

Für mich ist es das Naturerlebnis – etwas, das man im Alltag so nicht erlebt. Eine Tour, bei der der Gast vielleicht zuerst denkt: «Das traue ich mir gar nicht zu» und es dann mit uns gemeinsam doch schafft. Das sind die ganz besonderen Erlebnisse. Eine gute Bergtour soll überraschen, die Landschaft soll die Gäste zum Staunen bringen und man soll die Zeit unter Gleichgesinnten geniessen können.


Dazu gehört auch eine Unterkunft, die zur Tour passt, die authentisch ist und sich stimmig anfühlt. Am Schluss soll man nach Hause kommen und denken: «Wow, das war etwas Einzigartiges» und vielleicht war man an einem Ort, den man alleine nie erreicht hätte.


Ein guter Vergleich ist zum Beispiel die Hochtourentage im Gauli-Gebiet mit der Monte Rosa light Tour. Im Monte Rosa Gebiet ist man zwar auf über 4000 Metern unterwegs, und die Tour ist ein wahrer Klassiker – aber im Gauli Gebiet ist das Naturerlebnis viel intensiver: mehr Ruhe, mehr Einsamkeit, mehr Wildnis. Und genau das macht für mich eine richtig gute Tour aus.

Was ist deine Lieblings-Sommertour – oder was sollte jeder Gast mal erlebt haben?

Meine persönliche Lieblingstour ist der Rothorngrat aufs Zinalrothorn – eine beeindruckende, luftige Gratkletterei mit super Aussicht. Aber wenn ich eine Tour empfehlen müsste, die man einfach mal erlebt haben sollte, dann sind es die Hochtourentage im Gauli-Gebiet.


Das ist eine viertägige Tour, konditionell fordernd, aber sie bringt wirklich alles mit, was eine klassische Hochtour ausmacht: eindrückliche Zustiege, Gletscherpassagen, Blockgrate, schöne Gipfelziele und vor allem – eine unglaublich wilde, ruhige Landschaft. Man ist dort oft fast allein unterwegs, was heute selten geworden ist.


Die Gaulihütte liegt versteckt auf einem kleinen Plateau und bildet den Ausgangspunkt für Hochtouren und alpine Skitouren im östlichen Berner Oberland. Klettern an griffigem Gneis oder der Blick auf den Gauligletscher und die Seen im Vorfeld sind klare Höhepunkte rund um diese Hütte. Dort verbringen wir die erste Übernachtung. Danach geht’s auf abwechslungsreichen Routen über Gletscher und Grate – mit immer wieder beeindruckenden Aussichtspunkten.

Hochtourentage im Gauli

Was gibt’s Neues diesen Sommer?

Wir haben unser Sommerprogramm um einige spannende Touren und Kurse erweitert. Zum Beispiel der neue Schnupperkurs Bergsteigen mit Besteigung des Sustenhorns (3502 m): ideal für alle, die in  die Welt des Bergsteigens einsteigen möchten. Der Kurs findet in der wunderschönen Umgebung der Tierberglihütte statt und vermittelt auf einer leichten Hochtour die Basics im Umgang mit Steigeisen, Pickel und Seil.


Ebenfalls neu im Programm ist die klassische Hochtour aufs Wildhorn (3250 m): ein eindrücklicher, aber technisch einfacher Gipfel im westlichen Berner Oberland. Und wer sich nach langen, einsamen Touren sehnt, findet genau das auf unserer 4-tägigen Durchquerung von Uri nach Glarus mit Schärhorn, Clariden und Tödi.


Ein echtes Highlight für Abenteuerlustige ist das neue Expeditions-Training im Basecamp-Stil in den Glarner Alpen. In einem abgelegenen Gebiet wird ein echtes Hochlager eingerichtet. Dort vermitteln erfahrene Bergführer alles, was man für Expeditionen an die grossen Berge der Welt wissen muss – von Zeltplatzwahl bis Spaltenrettung.


Und natürlich haben wir auch für Kletterfans neue Angebote: Wiwannihütte und Sewenhütte bieten fantastische Möglichkeiten für Mehrseillängen und alpine Kletterabenteuer.

Sommertouren mit Höhenfieber

Und zum Schluss: Machst du an der «Bike to Work Challenge» mit?

Natürlich! Wir treten mit zwei Teams – Höhenfieber und Berg+Tal – miteinander, oder eher gegeneinander an (lacht). Ziel ist es, im Mai möglichst viele Arbeitswege mit dem Velo zurückzulegen. Das Thema begleitet uns sogar bis an den Kaffeetisch. Da wird diskutiert, wer wie viele Kilometer gesammelt hat und wer aktuell den Rekord hält. So fahre ich sogar bei schlechtem Wetter mit dem Velo zur Arbeit. Stand heute haben wir im Team bereits 1037 Kilometer gesammelt!

Spaghetti-Tour light

Während dieser Tourenwoche erlebst du eine grossartige Rundtour in der Gletscherwelt des Monte Rosa-Massivs. Diese Route ist auch unter dem Namen "Spaghetti Tour" auf verschiedenen Varianten bekannt. Über Firn und Eis besteigst du dabei einige sehr schöne Viertausender wie Breithorn, Balmenhorn, und die Signalkuppe 4554m.

Monte Rosa light

4000er Trainingswoche

Diese Woche richtet sich an alle, die mit der Ausbildung umgehend hohe Gipfel besteigen möchten. Die Umgebung von Zermatt und Saas Fee ist dazu wie geschaffen. Sämtliche behandelte Themen wie Seil-, Sicherungstechnik und Selbstaufstieg werden wir gleich auf den Touren anwenden und vertiefen. 

4000er Training

Mehrseillängen Klettern Sewenhütte

Rund um die Sewenhütte ist in den letzten Jahren ein kleines Paradies für Kletterer entstanden. Die Mehrseillängen-Routen bieten moderate Herausforderungen und zeichnen sich durch ihren alpinen Charakter aus – ein perfektes Übungsgelände für angehende Alpinkletterer, die ihre Fähigkeiten in Mehrseillängen-Routen festigen und weiterentwickeln möchten.

Klettern rund um die Sewenhütte

Mehrseillängen Klettern im Wiwanni-Gebiet

Die Wiwannihütte ist (noch) ein Geheimtipp in der Kletterszene. Mit etwa fünfzig gut abgesicherten Mehrseillängen-Routen und mehreren Klettergärten gibt es im Gebiet für jeden passionierten Kletterer etwas. Und dies mit fantastischer Aussicht auf die Walliser 4000er. Fühlst du dich wohl im hochalpinen Gelände und in einer einfachen, aber herzlichen Unterkunft? Dann bist du hier goldrichtig.

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TRANSA: Bergschuhe kaufen - das musst du wissen

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Berg- und Wanderschuhe gibt es in den Kategorien A bis D. Je nachdem, ob du deine Schuhe eher für den Zustieg zum Klettergarten oder für lange, anspruchsvolle Touren in den Bergen brauchst, unterscheiden sich vor allem die Sohle und die Höhe des Schafts. Profitiere von der Expertise von TRANSA und besuche die Beratungsseite zu den Bergschuhen. Oder besser: lass dich persönlich in deiner TRANSA-Filiale beraten.

TRANSA Beratung zu Bergschuhen

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Die Tage werden länger – Zeit, auch draussen wieder Griff für Griff durchzustarten. In Wädenswil, Greifensee und Schlieren erwarten dich unsere Aussenwände fürs Klettern und Bouldern an der frischen Luft.


Also nichts wie los: Raus, rauf, losgeklettert! 

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Wir sagen uns du.


Wenn wir gemeinsam in den Bergen unterwegs sind, so sprechen wir uns mit du an.
Diese schöne Tradition möchten wir schon vom ersten Kontakt an mit dir pflegen.
Wir sprechen dich also auch am Telefon und im Mailverkehr per du an.

Fb Ig Yt

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