Mitarbeiterin unterwegs: Simone erzählt von ihren Erlebnissen auf der Tour zum Vrenelisgärtli.

Der Hochtouren-Sommer ist im vollen Gange...

...und brachte bereits viele unvergessliche Erlebnisse, spannende Gipfelbesteigungen über Felsen und Gletscher und gesellige Hüttenabende mit sich. Eine Tour, welche unsere Gäste begeistert, befindet sich im Glarnerland: die Hochtour zum Vrenelisgärtli.

Zwischen dem Linthtal und dem Klöntal erhebt sich das grosse Glärnischmassiv. Das Kalkgebirge zeichnet sich durch drei Hauptgipfel aus, dem Bächistock, dem Ruchen und dem Vrenelisgärtli. Letzterer sieht am meisten Besteigungen. So hatte auch unsere Büro-Mitarbeiterin Simone die Freude, mit Höhenfieber das Vrenelisgärtli zu erklimmen. Welche Herausforderungen diese Tour mit sich bringt und was für Simone das Highlight war, liest du im Interview.

Woher hat das Vrenelisgärtli eigentlich seinen Namen? Und was hat es mit dem Kessel am Gipfelkreuz auf sich? Die Sage mit der «bäumig starchä Vrine» und die Antworten dazu findest du in dieser bergluft-Ausgabe.


Wie der Berg zu seinem Namen kam: eine Glarner Sage

Dort wo der Buchstabe K zu einem G wird, die Gipfel und Stöcke lieblich «Näbelchäppler» und «Milchplanggenstogg» genannt werden und das Glärnischmassiv zwischen den engen Tälern thront,  liegt das Vrenelisgärtli. Im Frühsommer ist das Schneefeld des Vrenelisgärtli noch gut sichtbar und manch einer und eine haben sich vielleicht gefragt, woher der Gipfel seinen Namen hat.

Die Sage des Vrenelisgärtli

Es war einmal ein übermütiges junges Mädchen, Vreni hiess es. Das meinte, es könne zuoberst auf dem mittleren Glärnisch einen Garten anlegen. Die Leute hatten sie gewarnt und gesagt: „Man darf den Herrgott nicht herausfordern!“ Aber sie sagte: „Mag es dem Herrgott gefallen oder nicht – ich gehe zu Trotz dort hinauf“. Dann stülpte das prächtig starke Mädchen einen grossen kupfernen Sennenkessel über den Kopf, damit es nicht nass würde, wenn es schneien sollte.

«D Vrine, es isch e bäumig starchs Meitli gsii, ninnt e grosses chüpferigs Sännechessi übere Chopf, as si nüd nass wärdi, wänn’s chäm gu schniie.»

Als sie aber oben ankam, wurde der Schneefall so heftig, dass sie den Kessel gar nicht mehr abziehen konnte. Der schwere nasse Schnee drückte das Mädchen zu Boden. Es wurde ganz eingeschneit.

«Me gsieht uffem mittlere Glärnisch ietz nuch vu wiit ummen e chliis viergeggets Schneefäld. D’Lüüt säged dem ds Vrenelisgärtli, wil di übermüetig Gärtneri drunder begrabe liit.»


Auf dem mittleren Glärnisch sieht man immer noch ein kleines viereckiges Schneefeld. Die Leute sagen ihm Vrenelisgärtli, eben weil die übermütige junge Gärtnerin darunter begraben liegt.

«Die Hochtour zum Vrenelisgärtli ist sehr vielseitig mit Kletterstellen, dem eindrücklichen Grat, Gletscherabschnitten und vielen spannenden Passagen»

Mitarbeiterin unterwegs: Simone Oberhänsli war im Glarnerland mit auf Tour

Simone freut sich, ihre Leidenschaft für die Berge mit den Gästen von Höhenfieber zu teilen. Seit knapp drei Jahren ist sie ein unverzichtbarer Teil des Höhenfieber Büro-Teams. Sie war mit auf Tour und berichtet über ihre Erlebnisse auf der Hochtour zum Vrenelisgärtli auf 2904 Metern über Meer. Auf dem Aufstieg gilt es die eine oder andere knifflige Stelle zu überwinden. Vor welcher Passage Simone am meisten Respekt hatte und was sie an dieser Hochtour besonders fasziniert, findest du im Interview.

Simi, du bist nun schon seit knapp 3 Jahren Teil vom Höhenfieber Büro-Team. Wie sieht deine Arbeit bei Höhenfieber aus?

Die persönliche Beratung unserer Gäste und der Verkauf unserer Touren stehen für mich im Zentrum. Mein Aufgabenbereich umfasst die ganze Organisation hinter dem Tourenprogramm. Sobald die Idee für den Tourenablauf steht, übernehme ich anschliessend die Reservationen von Hütten, Hotels und Alpentaxis, stehe in Kontakt mit den Bergführern und Gästen; das vor, während und nach der Tour. Gleichzeitig kümmere ich mich um unsere Social-Media-Kanäle.

Um unsere Gäste bestmöglich beraten zu können, oder wenn spontan noch freie Plätze vorhanden sind, bin ich auf unseren Touren auch sehr gerne mit dabei, beispielsweise aufs Vrenelisgärtli. Das ist eine starke Motivation. Zudem gewinne ich durch meine eigenen Erfahrungen an Sicherheit in der Beratung und kann diese für unsere Kunden entsprechend optimieren.

Simone

Du warst mit Höhenfieber im Glarnerland unterwegs, genauer gesagt auf dem Vrenelisgärtli. Was ist dir von dieser Tour besonders in Erinnerung geblieben?

Die gute Stimmung in der Gruppe war definitiv ein Highlight. Wir waren sehr motiviert, alle etwa im gleichen Alter und es hat einfach harmoniert. Auch die Vielseitigkeit von der Tour hat mich begeistert: etwas kraxeln, klettern, alpinwandern, Passagen über Gletscher und Firn, der Schwander Grat.

Die Stelle, bei welcher vom Vorgipfel auf den Schwander Grat runtergeklettert wird, war die grösste Herausforderung für mich und erfordert Schwindelfreiheit. Ich hatte ein bisschen Respekt vor dieser Passage, aber war umso mehr begeistert, als ich unten auf dem Grat ankam und die Stelle geschafft hatte.

Am ersten Tag wird der Zustieg mit rund 1100 Höhenmeter zur Glärnischhütte bewältigt. Bringt der Weg irgendwelche Schwierigkeiten mit sich?

Wir hatten perfektes Wetter, was in tieferen Lagen aber auch bedeutet, dass es etwas heiss werden kann. So war es auch auf unserem Aufstieg zur Glärnischhütte. Die Wanderung vom Klöntal durchs Rossmatter Tal hoch bis zu Chäseren ist sehr eindrücklich. Links und rechts türmen sich imposante Felswände. Nach Chäseren wird’s dann etwas steiler und manche Passagen führen über teilweise rutschige Felsplatten. Diese Stellen sind aber mit Ketten entschärft. Unser Bergführer hat uns laufend Tipps gegeben und erklärt, wie wir solche Passagen effizient und sicher meistern können. 

Obwohl die Hütte früh zu sehen ist, zieht sich der Aufstieg bis zur gemütlichen Terrasse. Aber es lohnt sich allemal, denn das Kuchenbuffet und der feine Apéro liessen uns die Anstrengung schnell vergessen.

Wie hat es dir in der Glärnischhütte gefallen?

Die gemütliche Terrasse bietet eine super Aussicht und genügend schattige Plätzchen für alle. Das Kuchenbuffet lässt keine Wünsche offen und auch das Abendessen war sehr fein. Fridli ist ein geborener Hüttenwart, zuvorkommend und aufs Wohl von den Gästen aus.

Glärnischhütte

Am 2. Tag steht die Besteigung des Vrenelisgärtli auf dem Programm. Erzähl mal, wie sieht diese Tour aus?

Wir gingen früh los, die ersten Höhenmeter legten wir im Dunkeln mit unseren Stirnlampen zurück. Zu Beginn führt der Aufstieg über Felsplatten, welche vom Gletscher abgeschliffen sind, bis hoch auf den Glärnischfirn. Dann wurde es ziemlich schnell hell und wir genossen die schöne Morgenstimmung.

Über den Glärnischfirn liefen wir angeseilt und mit Steigeisen. Ich empfand diesen Abschnitt als sehr friedlich und gemütlich und das Laufen in dieser imposanten Bergwelt ging wie von selbst. Jedoch war ich schon ein bisschen nervös, da ich wusste, dass irgendwann dieser Absatz vom Vorgipfel auf den Grat kommen würde.

Oberhalb von dieser Stufe angelangt, war ich noch etwas angespannt, doch bereits nach ein paar Metern, konnte ich die Kletterpartie geniessen. Die Eisenstangen und Tritte lotsen einen auf den Grat hinab. Stets von oben gesichert, lässt sich diese Stelle gut meistern. Dieser Abschnitt war für mich fast der spannendste und eindrücklichste Teil der Tour.  

Der Schwander Grat danach ist zwar etwas ausgesetzt, aber solches Gelände liegt mir gut. Auf der einen Seite sieht man ins Chalttäli herab und auf der anderen nach Schwanden. Ich genoss den Grat und den letzten kurzen Aufstieg zum Gipfel des Vrenelisgärtli.

Oben angekommen freute ich mich riesig. Passend zum Bergpanorama und der Stimmung erklärte uns unser Bergführer, was es sich mit dem Kessel, welcher am Gipfelkreuz montiert ist, auf sich hat - das arme Vreneli.

Der Gipfel ist bekanntlich nur die halbe Miete, und nach einer Pause nahmen wir uns den Abstieg vor. Zum Glück hat der Bergführer über die ganze Tour hinweg immer wieder lustige Erlebnisse aus seiner Bergführerkarriere erzählt. Mit guter Unterhaltung gings leichter voran. Zusätzlich sorgt der Kuchenstopp auf der Hütte für die nötige Motivation und Energie für den restlichen Abstieg. Trotzdem waren wir froh, den letzten Teil von Chäseren zurück ins Klöntal per Alpentaxi zurückzulegen.

Was war für dich am anspruchsvollsten auf dieser Tour?

Die Passage vom Vorgipfel auf den Schwander Grat. Das Abklettern in der Seilschaft ist eine wahre Herausforderung. Das Tempo muss angepasst werden und man muss aufeinander achten, sodass alle in ihrem Tempo gehen können.

 

Für wen ist die Hochtour zum Vrenelisgärtli geeignet?

Ich würde sagen für geübte Alpinwanderer, welche eine erste Hochtour erleben möchten. Die Tour eignet sich perfekt, um ins Hochtourengehen reinzuschnuppern. Sie ist sehr vielseitig mit Kletterpassagen, dem eindrücklichen Grat, Gletscherabschnitten und vielen spannenden Passagen. Auch landschaftlich ist die Tour sehr imposant.

Hochtour Vrenelisgärtli

Hast du diesen Sommer vor, auf eine weitere Hochtour mitzugehen? Falls ja, welche?

Ja, ich plane, auf den Alphubel zu gehen. Ich bin ein Wallis-Fan und ich habe das Gefühl, dass diese Tour eine Herausforderung für mich sein wird. Bis jetzt mussten wir die Tour bereits zweimal wetterbedingt absagen. Aber ich bin sicher – alle guten Dinge sind drei – und es wird nächstes Mal klappen.

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Wenn wir gemeinsam in den Bergen unterwegs sind, so sprechen wir uns mit du an.
Diese schöne Tradition möchten wir schon vom ersten Kontakt an mit dir pflegen.
Wir sprechen dich also auch am Telefon und im Mailverkehr per du an.

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